Wenn ich ehrlich bin: Ohne Wix hätte ich niemals meine Leidenschaft für Webdesign entdeckt. Meine allererste jemals gestaltete Webseite war mit dem Wix-Baukasten.
Das hat sich zwar mittlerweile etwas geändert (die meisten meiner Websites, die ich betreue, sind WordPress Seiten).
Aber erst vor kurzem durfte ich wieder eine Wix-Seite zaubern und dabei auch den relativ neuen Wix Studio Editor testen.
Daher würde ich sagen: Es wird Zeit für einen praktischen Vergleich. Und zwar ohne kompliziertes Bla Bla, sondern aus der Praxis.
Eine kurze Erklärung der wichtigsten Begriffe in diesem Artikel
- Die Domain ist deine Internetadresse, z.B. www.meinewunschdomain.de. Jede Webseite braucht diese Adresse. Man kann diese entweder direkt kaufen. Oder man zahlt eine Art Miete für die Domain beim Hoster.
- Ein Hoster ist ein Anbieter, der dir ermöglicht, dass du auf deiner Webadresse Inhalte zeigen kannst. Das ist wie beim Hausbau: Ohne Infrastruktur, wie Baugrundstück, Kanalisation und Straßen, kann man nicht mit dem Bau anfangen. Dein Hoster stellt dir genau diese Infrastruktur in Form von Speicherplatz und Serverleistung zur Verfügung. Mein Lieblings-Hoster ist all-inkl aus Deutschland.
- Plugins sind Software-Erweiterungen bei WordPress. Es gibt zigtausende von Plugins für alle möglichen Wünsche. Ich nutze z.B. immer die Plugins Real Cookie Banner für den Cookie Hinweis und Updraft Plus für die Sicherung der Seite. Bei Wix gibt es etwas ähnliches, die sogenannten Apps.
- Ein Page Builder ist bei WordPress eine einfache Designlösung, die es dir erlaubt, ganz ohne Programmierkenntnisse die Webseite zu gestalten. Du hast dabei gewisse Elemente, wie Text, Bilder, Überschriften etc., die du per Drag-and-Drop dort auf der Seite platzieren kannst, wo du sie haben möchtest. Es gibt viele verschiedene solche Page Builder. Ich nutze am liebsten Elementor Pro.
Was ist WordPress eigentlich? Ist das nicht eigentlich nur für Blogs?
Nö.
Wusstest du, dass mit Stand August 2024 über 60% aller Websites auf dieser Welt WordPress nutzen (siehe Statista Ranking, abgerufen am 21.9.2024)? Danach folgt Shopify mit einem Marktanteil von gut 6%. Das nenne ich mal Marktdominanz, wow!
Entwickelt wurde WordPress zwar ganz speziell für Blogs.
Mittlerweile hat es sich zum Standard für alle möglichen Websites entwickelt. Du kannst eine einfache Visitenkarten-Webseite mit WordPress gestalten oder einen riesigen Webshop.
Die Möglichkeiten sind quasi unendlich.
Ganz vereinfacht gesagt, ist WordPress eine Software. Man kann sie installieren und dann die Webseite mit Bausteinen gestalten, die diese Software nutzen.
Für uns Solopreneur:innen ist vor allem ein WordPress-Baustein ein Meilenstein gewesen: Die WordPress Page Builder.
Damit der Vergleich von WordPress vs. Wix Sinn macht: Tür auf für Page Builder wie Elementor und Divi
Liest man Vergleiche zwischen Wix und WordPress, wird vor allem ein Pro für Wix immer genannt: Wie einfach sich Webseiten mit Wix gestalten lassen.
Da muss ich allerdings gleich dazwischen grätschen. Es war niemals einfacher, eine WordPress Website zu designen, als jetzt. Denn es gibt ein fantastisches Tool: Page Builder.
Dies sind Design-Erweiterungen, die dir eine sehr ähnliche positive Nutzungserfahrung bieten, wie Wix.
Über ein Drag-and-Drop System kannst du dann – ganz ohne Programmieren! – Bausteine deiner Website an der gewünschten Stelle platzieren.
Deshalb mache ich meinen Vergleich unter der Voraussetzung, dass du vorhast, einen solchen Page Builder auf deiner WordPress Seite zu nutzen.
Mein Favorit unter den Page Buildern ist übrigens Elementor Pro*. Weitere beliebte Varianten sind Divi, WP Bakery oder Beaver Builder.
Was ist Wix?
Im Gegensatz zu WordPress wird Wix nicht installiert. Wix ist eine fertige Online-Plattform.
Man erstellt ein Konto und kann sofort mit dem Design der eigenen Webseite loslegen.
Weltweit liegt Wix auf Platz drei der Website-Lösungen (3,8 % Marktanteil laut Statista).
Daher macht es absolut Sinn, sich mit dem Thema WordPress oder Wix zu beschäftigen, wenn du deine (erste) Business-Webseite erstellen willst.
Los geht’s mit dem Vergleich!
Wo ist Wix besser? Und wo liegt WordPress wiederum vorne? Ein Vergleich speziell für Ein-Personen-Unternehmen
Wir Solopreneur:innen (ich bin auch eine), haben ja vor allem einen Mangel: Zeit.
Irgendwie könnte der Tag 100 Stunden haben, damit wir all unsere Ideen und Projekte umsetzen könnten, stimmt’s?
Was wir daher brauchen, sind Werkzeuge, die schnell und einfach zu bedienen sind. Und uns somit ein paar Minuten oder vielleicht sogar Stündchen sparen.
Gleichzeitig müssen es Tools sein, die uns Kund:innen bringen. Eine Webseite, die zwar schnell erstellt ist, aber nicht gut für Suchmaschinen optimiert werden kann, ist wenig hilfreich. Vorausgesetzt, dass man SEO (= Suchmaschinenoptimierung) für die Akquise nutzen will.
Ich bin in mich gegangen und habe einige der wichtigsten Punkte gebrainstormed (gibt es dieses Wort?), die mir und meinen Kund:innen bisher auf der Suche nach dem perfekten Webseite-Tool wichtig waren:
Einarbeitung: Wo findet man sich einfacher zurecht?
Mit Sicherheit eine der wichtigsten und ersten Fragen an mich: Welches System ist leichter zu bedienen – Wix oder WordPress?
In WordPress arbeite ich grundsätzlich nur mit Page Buildern.
Ein Page Builder funktioniert, genauso wie Wix, ganz ohne Programmieren. Man platziert und verschiebt Elemente.
Wobei Wix da zwei Vorteile hat: Das Verschieben ist deutlich intuitiver. Und das Anpassen der Elemente ist sogar ohne vorherige Einschulung schnell verstanden.
Ein Manko bei Wix, das ich bei meinem letzten Projekt 2-3 Mal hatte: Die mobile Ansicht macht manchmal, was sie will. Da durchzublicken, warum auf einmal die Schrift wieder kleiner ist oder warum ein Bild plötzlich eine andere Dimension hat, fand ich äußerst verwirrend.
Zusammengefasst: Bei Wix findest du dich auch ohne jegliches Training mit Sicherheit zurecht.
Dafür kann es in wenigen Fällen zu Überraschungen kommen, wenn man die Webseite öffnet. Ein kleiner Geist scheint sich ab und an Späße zu erlauben und ändert Website-Elemente. Mit ein paar Klicks sind diese Fehler wieder behoben.
Bei den WordPress Page Buildern ist die Lernkurve steil nach oben.
Mit ein wenig Training rockst du Elementor (und natürlich auch die Varianten Divi & Co) in kürzester Zeit.
Wenn wir davon ausgehen, dass du Website Anfänger:in bist, dann hat trotzdem Wix ein wenig die Nase vorne, weil es intuitiver ist : Punkt für Wix.
Design: Welches Tool hat mehr Gestaltungsmöglichkeiten?
Bei WordPress bist du absolut frei, was deine Vorstellungen des Designs angeht.
Schriften größer und kleiner, andere Farben, eine andere Anordnung der Seiten-Elemente – du willst es, WordPress kann es.
Bei Wix arbeitet man bei einigen Dingen auf Basis von Vorlagen. Diese kannst du zwar ebenfalls anpassen. Nicht alle Wünsche lassen sich jedoch ohne Weiteres umsetzen.
Besonders aufgefallen ist mir das bei der Blog-App in Wix. Es gibt nur eine sehr beschränkte Auswahl, wie die Blogbeiträge und die Blog Übersicht aussehen können.
Das fand ich persönlich schade.
Wenn du ganz konkrete Vorstellungen für dein Design hast, dann empfehle ich dir WordPress.
Wenn du bereit für kleinere Abstriche bist, dann spricht nichts gegen Wix.
Erweiterbarkeit: Wenn das Business wächst, welcher Website Builder hält mit? Stichwort Skalierbarkeit.
WordPress ist bekannt als das Einhorn der Webseite-Systeme: Die Möglichkeiten sind geradezu magisch.
Vom einfachen Blog bis zum umfangreichen Web-Shop: WordPress kann es.
Für alles, was man nicht direkt mit dem Page Builder (Elementor, Divi, etc.) umsetzen kann, gibt es fast zu 100% ein Plugin (Software-Erweiterungen).
Und falls deine Wünsche sogar irgendwann diese Plugins übersteigen: Bei WordPress lässt sich alternativ alles programmieren, was du möchtest.
Die guten News für Wix-Fans: Wix hat ebenfalls sogenannte Apps, die man aktivieren kann (wie einen Blog, Shop, etc.).
Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan!
Ein Wix-Bonus ist, dass du viele der Apps aus deinem Wix-Account steuerst. Mit einem Login kannst du alles verwalten.
Ein Beispiel: Du musst dir kein externes Newsletter-Programm holen. Den Newsletter kannst du stattdessen direkt mit Wix verschicken.
Dass dies allerdings auch ein Nachteil sein kann, erkläre ich im Punkt “Wie wichtig ist dir die Kontrolle über die Daten deiner Website-Besucher:innen?“.
Da für Wix immer neue Apps entwickelt werden, kann man viele Erweiterungswünsche umsetzen.
Für Business-Anfänger:innen reichen diese meist vollkommen aus.
Wenn du dir mit deinem Business alle Optionen offen halten willst (Mitgliederbereiche, Online Kurse, Funnel-Software, eigenen Shop, etc), dann gibt es für mich einen Favoriten: Das Website-Chamäleon WordPress.
Mobile Optimierung: Welche Handyansicht ist leichter anpassbar?
80-90% der Suchanfragen im Internet gehen mittlerweile über das Smartphone.
Dass deine Webseite “mobil optimiert”, sprich für das Smartphone gestaltet sein sollte, ist verpflichtend.
Wix war über Jahre in diesem Bereich abgeschlagen. Es gab für die mobile Ansicht nur sehr beschränkte Anpassungsmöglichkeiten. Designeinstellungen für das Tablet? Komplette Fehlanzeige.
Das Team hat jedoch ordentlich Gas gegeben.
Man kann mit Hilfe des Wix Studios beispielsweise endlich die Tablet Version anpassen.
Das Wix Studio ist ein relativ neues Tool für Wix, das vor allem von Webdesigner:innen genutzt wird.
Du als Unternehmer:in hast daher die Auswahl, ob du die Wix-Seite mit dem klassischen Wix Editor oder über das Wix Studio gestalten willst.
Das ist etwas verwirrend, muss ich zugeben.
Ich persönlich würde nur mehr mit dem Wix Studio arbeiten, da dort viel mehr möglich ist.
Mehr Möglichkeiten heißt für Laien jedoch auch mehr Einarbeitungszeit.
Wenn du die Website selbst gestalten willst und dir die Tablet Version nicht so wichtig ist, dann reicht der reguläre Wix Editor.
Die mobilen Anpassungen gehen über meinen liebsten WordPress Page Builder, Elementor, trotzdem viel viel einfacher. Und schöner. Und effizienter. Auch im Vergleich zum Wix Studio.
Der Gewinner in dieser Runde ist WordPress.
Support: Wo wird einem bei Fragen unkompliziert geholfen?
Beim Kundenservice brauche ich nicht lange um den heißen Brei reden. Wix hat bei dem Thema ganz eindeutig die Nase um Längen vorne.
Das liegt unter anderem an der Problematik, wer bei WordPress Problemen denn nun der Ansprechpartner ist.
WordPress selbst (eher sehr selten)? Der Anbieter eines Plugins (schon eher)? Oder das Page Builder-Team (Elementor, Divi, etc.)?
Wenn es WordPress Probleme gibt, muss man wissen, was das Problem verursacht. Erst dann kann man ein Hilfe-Gesuch starten.
Bei Wix brauche ich einfach nur eine Anfrage über den KI-Assistenten stellen. Meistens ist sogar innerhalb weniger Minuten jemand live im Chat.
Die Kundenservice-Mitarbeiter:innen nehmen sich viel Zeit für die Anliegen.
Elementor hingegen hat nicht mal einen offiziellen Kundenservice.
Es gibt Facebook-Gruppen, in denen man posten kann.
Bisher habe ich so noch nie Antworten bekommen, die hilfreich waren. Viel besser können mir meistens meine Elementor-Kolleginnen aus meinen Webdesign-Masterminds helfen.
Wix ist meine Kundenservice-Empfehlung.
SEO: Ist Wix oder WordPress geeigneter für Suchmaschinenoptimierung?
Eine sehr gute Frage. Und ganz ehrlich: Ob deine Seite bei Suchmaschinen gut rankt (also auf der ersten Seite gefunden wird) hängt laut meiner Erfahrung überhaupt nicht vom Website System ab.
Viel wichtiger ist, dass du Inhalte hast, die deine Kund:innen interessieren und für sie relevant sind.
Sowohl bei WordPress als auch bei Wix kannst du wichtige Einstellungen überprüfen, die die Wahrscheinlichkeit für gute Rankings erhöhen.
Welche das genau sind, werde ich dir demnächst in einem eigenen Blogbeitrag erklären und hier verlinken.
Möchte man bei Wix ein Manko suchen, würde ich sagen, dass die SEO-Fehlerbehebung komplizierter sein kann, als bei WordPress.
Ich nutze für SEO-Analysen grundsätzlich das Google-Tool Page Speed Insights.
Es kann sein, dass Verbesserungsvorschläge erscheinen, die man bei Wix nicht lösen kann.
Bisher haben diese Fehler aber auf die Rankings meiner Webseiten keine Auswirkung gehabt.
Daher gebe ich den allgemeinen SEO-Punkt an beide. Mit einer Einschränkung: der Ladezeit (siehe nächster Punkt).
Ladezeit: Welcher Website Builder ist schneller?
Ladezeit ist einer der Grundfaktoren für eine erfolgreiche Webseite.
Du springst doch sicher auch ab, wenn es mal länger dauert, als gewohnt, oder?
Google findet “langsame” Websites übrigens auch doof.
Es gibt natürlich 1000 Faktoren, die die Ladezeit unserer Webseiten beeinflussen können.
Gehen wir aber davon aus, dass wir die identische Webseite auf Wix und auf WordPress Elementor bauen wollen. Welche Webseite lädt schneller?
In der Praxis habe ich sowohl Wix-Seiten, als auch WordPress-Seiten mit Top-Ladezeiten gestaltet.
Falls ich jedoch auf Werte stoße, mit denen ich nicht zufrieden bin, habe ich bei WordPress viel mehr Stellschrauben, an denen ich drehen kann. Bei WordPress kann ich nämlich meiner Webseite mit sogenannten “Plugins” einen Geschwindigkeits-Boost geben.
Bei Wix bin ich auf die Leistung des Systems angewiesen.
Mein Punkt beim Thema “Ladezeit” geht daher an WordPress.
Wartung: Wo ist der Aufwand für Updates größer?
Mit Wix hat man ein komplettes Rundum-Sorglos-Paket. Denn die gesamte Wartung der Seite (Updates, Sicherungen, Backups, etc.) übernimmt Wix selbst.
Bei WordPress muss man regelmäßig selbst eingreifen. Es kommen immer wieder neue Versionen der Plugins, von WordPress selbst und anderen technischen Komponenten auf den Markt.
Ich update meine Websites meistens einmal im Monat, ausgenommen es gibt ein wichtiges Sicherheitsupdate.
Der Favorit beim Thema Wartung ist aufgrund der Einfachheit ganz eindeutig Wix.
Kosten: Was ist günstiger - WordPress oder Wix?
Die beiden Website-Builder haben zwei komplett verschiedene Preissysteme.
WordPress selbst ist völlig kostenlos. Kosten entstehen einerseits durch das so genannte Hosting deiner Webadresse. Anderseits sind einige Plugins kostenpflichtig.
Was Hosting und Plugins sind, erkläre ich ganz am Anfang des Artikels.
Bei Wix gibt es ebenfalls eine kostenlose Grundversion. Die Einschränkungen sind beispielsweise, dass Wix-Werbung auf deiner Webseite gezeigt wird. Die Werbe-Banner finde ich sehr nervig, daher rate ich grundsätzlich von der kostenlosen Version ab.
Nun wird es bei Wix etwas kompliziert. Denn seit Ende 2023 hat Wix zwei Bezahl-Varianten: einmal die schon länger verfügbaren Premium-Pakete. Und nun zusätzlich das Wix Studio. Das Studio hat mehr Gestaltungsmöglichkeiten und wird gerne von Webdesigner:innen genutzt.
Je nachdem, für welche der beiden Varianten du dich entscheidest, gelten andere Preise.
Aktuell starten die Premiumpakete bei 11 € im Monat und die Wix Studio Pakete bei 12 € im Monat (Stand September 2024).
Bei Wix gibt es analog zu den Plugins bei WordPress so genannte Apps. Diese sind ebenfalls meistens kostenpflichtig.
Zusammengefasst gilt bei Wix und WordPress der Grundsatz: Je mehr Funktionen du haben möchtest, desto mehr zahlst du.
Schauen wir uns beide Varianten an einem praktischen Preisbeispiel an.
Nehmen wir an, dass du eine Praxis für Physiotherapie führst und eine Webseite brauchst. Du willst weder einen Online-Shop, noch hast du derzeit einen Mitgliederbereich oder einen Online-Kurs. Du willst allerdings gerne einen Blog schreiben und Newsletter verschicken. Die Webseite wird aus 10 Unterseiten inklusive Startseite bestehen.
Alternative 1: Webseite mit WordPress
- Domain & Hosting: Bei all-inkl 7,95 € im Monat
- WordPress Installation: kostenlos
- Cookie Banner: Meine Empfehlung Real Cookie Banner 49 € im Jahr
- Page Builder Elementor Pro: 59 € im Jahr.
- Blog: ist bei WordPress schon installiert
- Newsletter Anbindung: normalerweise kostenlos
Gesamtkosten WordPress Webseite pro Jahr: 203,40 € (Stand September 2024, Bruttopreise)
Alternative 2: Webseite mit Wix
- Domain & Hosting: Bei Wix inklusive (außer bei Gratisversion)
- Wix Installation: kostenlos
- Wix Studio Upgrade (empfehle ich): 12 € im Monat
- Cookie Banner Plugin: Bei Wix ist eine Basisversion inklusive, die jedoch nicht ganz den Datenschutz-Richtlinien entspricht. Man sollte daher am besten einen externen Banner einbinden, der auf jeden Fall alle DSGVO Vorgaben erfüllt, wie z.B. clickskeks für 5,90 € pro Monat
- Blog: ist bei Wix kostenlos aktivierbar
- Newsletter Anbindung: normalerweise kostenlos
Gesamtkosten Wix Webseite pro Jahr: 214,80 € (Stand September 2024, Bruttopreise)
Nun zur Antwort.
Für eine kleine Webseite, die aus ca. 10 Seiten besteht, einen Blog betreiben möchte und eine Newsletter-Anbindung braucht, ist WordPress mit Elementor Pro die günstigere Variante.
Eine Einschränkung gibt es allerdings: Wartungskosten.
Während bei Wix hierfür nichts anfällt, kann die professionelle Wartung einer WordPress Seite sehr leicht 300 € und mehr im Jahr kosten.
Ich biete diesen Service derzeit für 240 € netto an, wenn es sich um eine Webseite ohne Online Shop handelt.
Welches System ist nun günstiger? Da sich die Kosten auch ganz schnell ändern können, wenn Wartung und weitere Funktionen gewünscht werden, lasse ich es bei einem Unentschieden.
Gerne kann ich für dich ganz individuell die Preise recherchieren, schreibe mir dazu einfach eine E-Mail.
Datenschutz: Sind Wix und WordPress datenschutzkonform?
Bei Wix-Seiten gibt es immer ein paar Lücken, was den Datenschutz angeht.
Ein Beispiel: Wix hat einen eigenen Cookie-Banner, den man absolut einfach und unproblematisch aktivieren kann. Jedoch lässt sich die Farbe der Buttons nicht ohne Weiteres ändern.
Gesetzlich ist es allerdings vorgeschrieben, dass der “Akzeptieren” Button (mit dem du dein Ok gibst, dass Cookies gesetzt werden dürfen) optisch nicht hervorstechen darf.
Gelöst werden kann dies nur durch einen Eingriff in den Website-Code. Für Laien keine ideale Lösung.
Noch ein weiteres Beispiel: Das Thema Hosting (was Hosting ist, kannst du oben lesen).
Die Datenschutz-Richtlinien in der EU schreiben vor, dass personenbezogene Daten deiner Website-Besucher:innen im Einklang mit der DSGVO behandelt werden müssen.
Personenbezogene Daten sind alle Daten, die helfen, Personen eindeutig zu identifizieren.
Du hast bestimmt schon einmal von einer IP-Adresse gehört. Über diese Kennzahl kann man genau feststellen, von welchem Gerät jemand die Webseite aufgerufen hat.
Das ist wahnsinnig nützlich, um zu sehen, aus welchem Land deine Besucher:innen kommen und mit welchem Gerät sie deine Webseite anschauen.
Die EU möchte mit der DSGVO verhindern, dass solche sensiblen Daten in die falschen Hände geraten.
Daher sollte man Hoster wählen, die diese Daten nur in Ländern verarbeiten, die sich an die DSGVO halten. Sprich: Du solltest einen Hoster wählen, dessen Server in diesen “sicheren Ländern” stehen und die außerdem auf keinen Fall irgendwie Daten in “unsichere Länder” schicken.
Ob dies beim Hosting über Wix zu 100% erfüllt werden kann, bleibt für mich ein Fragezeichen.
Warum ist das bei Wix ein Problem? Wix hält sich leider bei der Auskunft, wo deren Server stehen, extrem bedeckt. Auf der Webseite steht lediglich “Wix hat Server auf der ganzen Welt, einschließlich Europa und den USA…” (nachzulesen hier, abgerufen am 21.9.2024).
Bei WordPress kann ich mich über die richtige Wahl des Hosters und einen absolut lupenreinen Cookie Banner viel besser absichern.
WordPress ist beim Datenschutz auf jeden Fall die sicherere Wahl.
7 Fragen, die dir bei der Entscheidung WordPress vs Wix helfen
Wie viel Budget für die Erstellung deiner Webseite hast du?
Eigentlich ist das eine Trickfrage.
Denn du kannst sowohl eine WordPress Webseite, als auch eine Wix-Webseite selbst gestalten (und damit 0 € für die Gestaltung bezahlen).
Und wenn du doch lieber ein:e Webdesigner:in wie mich engagieren möchtest, kannst du mit nahezu dem gleichen Preis für eine Wix- vs eine WordPress-Seite rechnen.
Auch bei den jährlichen Kosten sind Wix und WordPress in meinem Preisbeispiel oben fast identisch.
Ein Kostenpunkt, der allerdings nur bei WordPress anfallen kann, ist die Wartung. Mehr Informationen hierzu bekommst du im nächsten Punkt.
Möchtest du dich um die Wartung der Webseite kümmern?
Zum Thema Wartung gehören vor allem Updates, die bei einer Webseite immer wieder anfallen.
Während dir bei Wix-Seiten das Thema Wartung komplett abgenommen wird (Updates werden für dich erledigt), muss man WordPress Webseiten manuell pflegen.
Du kannst die WordPress-Wartung entweder komplett selbst übernehmen. Oder das Thema in professionelle Hände geben.
Du willst den Punkt lieber abgeben? Dann solltest du mit diesen Wartungskosten rechnen.
Bist du bereit, in Punkto Design gewisse Abstriche zu machen?
Wenn du eine ganz genaue Vorstellung davon hast, wie die Webseite aussehen soll, dann würde ich dir zu WordPress raten.
Bei Wix muss man ab und an gewisse Kompromisse in Kauf nehmen.
Wie umfangreich soll deine Webseite werden?
Soll deine Webseite in Zukunft leicht mit dir und deinem Business wachsen können? WordPress ist in der Hinsicht ein Schweizer Taschenmesser.
Hast du Angst vor der Website Technik?
Wix ist besonders gut geeignet für Menschen, die keine Technik-Fans sind.
Die Oberfläche ist sehr intuitiv gestaltet und Updates werden für dich im Hintergrund eingespielt.
Bei WordPress solltest du zumindest ein gewisses Technik-Interesse mitbringen, wenn du die Wartung der Seite selbst machen möchtest.
Das Gestalten einer WordPress Seite ist dank Elementor oder Divi sehr schnell umsetzbar. Davor musst du definitiv keine Angst haben!
Soll dein Blog dein Fokus für die Webseite sein?
WordPress ist und bleibt eine geniale Blogger-Plattform.
In meinen Augen gibt es auch keine bessere Maßnahme, um auf Google sichtbar zu sein, als sich mit dem Thema Blog zu beschäftigen.
Ein großer Trend im Bereich “Blog” sind Content Hubs. Auf diesen Seiten werden nicht nur Blogartikel veröffentlicht. Sondern auch dazu passende Videos, Social Media Beiträge und weiterführende Informationen.
Ein solches Hub, also Zentrum, rund um ein Thema lässt sich mit WordPress ganz wunderbar umsetzen.
Wix hat ebenfalls eine Blog-Erweiterung, die man aktivieren kann. Die Möglichkeiten dort sind im Vergleich zu WordPress jedoch limitierter.
Du solltest dich bei der Wahl von Wix für deinen Blog auf gewisse Kompromisse einlassen können.
Wie wichtig ist dir die Kontrolle über die Daten deiner Website-Besucher:innen?
Leider ist das Thema DSGVO bei Wix noch immer ein sensibles Thema (siehe den Punkt Datenschutz oben). Was mit den personenbezogenen Daten genau passiert, ist ein Graubereich.
Ich möchte mit dieser Frage jedoch noch auf einen anderen Punkt aufmerksam machen.
Wix kann, im Gegensatz zu WordPress, eine All-in-One Plattform sein. Man hat die Möglichkeit, alles über Wix laufen zu lassen, vom Newsletter-Versand über die gesamte geschäftliche E-Mail Kommunikation bis zum Online Shop.
Das klingt im ersten Moment sehr praktisch, oder? Man loggt sich einmal ein und alle Funktionen sind mit einem Klick erreichbar.
Was passiert allerdings, wenn du doch mal auf ein anderes Webseiten-System wechseln möchtest? Oder einen anderen Newsletter-Anbieter wie GetResponse, Active Campaign & Co. nutzen willst?
Kannst du deine E-Mail Adresse behalten (die auf allen Visitenkarten ist), wenn du diese E-Mail Adresse damals bei Wix direkt angelegt hast? Oder verliert man alle Kontakte, die man bisher gesammelt hat?
Bisher hatte ich diesen Fall nur einmal und ich muss sagen, dass der Export der Emails wahnsinnig aufwändig war. Zum Glück hatte mein Kunde das Postfach vorab sehr brav aufgeräumt und alles hat bestens geklappt. Trotzdem war es für ihn viel Zeit, die in das Sichern der E-Mails geflossen ist.
Kurzum: Die Wix All-in-One Plattform solltest du nicht wählen, wenn du sie nur als Zwischenlösung siehst. Dafür ist ein Wechsel zu aufwändig. Gehe lieber “all-in” bei Wix All-in-One 😉
Fazit: Ist Wix besser für Anfänger:innen als WordPress?
Meine Antwort in Kurzform: Nein, nicht unbedingt.
Dank den Page Buildern wie Elementor oder Divi ist das Gestalten einer WordPress Website fast genauso anfängerfreundlich wie bei Wix.
Programmierkenntnisse sind gar keine notwendig.
Du musst zwar mit einer etwas längeren Einarbeitungszeit bei WordPress rechnen. Die Lernkurve ist jedoch steil.
Das Hauptkriterium für deine Entscheidung sollte daher sein, wo du mit deinem Business hin möchtest.
Wenn du dir alle Optionen offen halten willst, ist WordPress die bessere Wahl.
Wix ist hingegen absolut ausreichend für kleinere Website-Projekte. Wenn deine Anforderungen größer werden, stößt es leider an Limits.
Für welches Website-System hast du dich entschieden?